27.09.2017 15:15
1922 wurde der Trachtenverein „Edelweiß“ Antersdorf gegründet und besteht somit seit 95 Jahren. Dieses Vereinsjubiläum wurde gebührend gefeiert und die „Antersdorfer“ zeigten, wie stark sie aufgestellt sind und welch großes Augenmerk darauf gelegt wird, dass junge Dirndl und Buam aktiv schuhplatteln, mit den Goaßln schnalzen, den Volkstanz lernen und Freude am Brauchtum der bayerischen Heimat haben. Los ging es vor dem Festgottesdienst in der Simbacher Stadtpfarrkirche St. Marien mit einem Standkonzert.
Im voll besetzten Bürgerhaus kam man dann zum Heimatabend zusammen. Mit schneidiger Musik, dargebracht von „Fünferlei“ aus Neubeuern, wurden alle Gäste im schön geschmückten Saal begrüßt. Erstmals spielten die Musikanten in der Innstadt auf ihren Instrumenten Trompete, Klarinette, Posaune, Bass und Akkordeon auf. Vereinsvorstand Christian Wimmer hieß alle Mitfeiernden willkommen und schon gehörte die Aufmerksamkeit dem Frauendreigsang „Kantrix“ aus Taubenbach und der „Antersdorfer Salettl-Musi“, die den ersten Teil des Abends musikalisch gestalteten. Als Bürgermeister und zugleich Ehrenvorstand der Antersdorfer gratulierte Bürgermeister Klaus Schmid zum Jubiläum. Der Vorstandschaft und allen Mitgliedern sprach er Dank und Anerkennung aus und wünschte, dass Tracht und Brauchtum für nachfolgende Generationen erhalten werden mögen. Für das wertvolle Wirken des Trachtenvereins im Hinblick auf Traditionsbewusstsein und Bewahrung bayerischer Volkskultur bedankte sich Kurt Vallée, stellvertretender Landrat vom Landkreis Rottal-Inn, beim Trachtenverein „Edelweiß“.
Namens des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes würdigte 2. Gauvorstand Pankraz Perfler den Einsatz des Jubelvereins für gelebtes Brauchtum und bedankte sich für die Treue zum Inngau. Ein besonderer Höhepunkt stand nun an: Perfler und Rosi Spiel (1. Gauschriftführerin) überreichten Gau-Ehrenzeichen in Silber an verdiente Antersdorfer Trachtler, die sich seit Jahrzehnten für den Verein und somit für die Trachtensache einsetzen. Geehrt wurden: Heinz Feichtinger, Herbert Spielbauer, Georg Spielbauer, Josef Schacherbauer, Gitti Schacherbauer, Andreas Wimmer, Ludwig Huber, Hans Wimmer und Christian Wimmer.
Versiert führte Simbachs Altbürgermeister Richard Findl als Sprecher durch den Heimatabend. Im ersten Part warf er einen Blick in die Vereinschronik, zeigte dann lustige Beispiele aus dem Vereinsalltag auf. „Trachtler in Bayern sind keine schwindende Minderheit, sondern erstarkendes Volk, eine wehrfähige Trutzburg gegen Verfälschung und Vermarktung heimischen Brauchtums und Kultur. Das Erbe der Väter rein und unverfälscht zu bewahren ist von jeher Zielsetzung der Trachtenvereine. Der Jugend müssen wir deutlich machen, dass ausgeprägtes Heimatbewusstsein und Weltoffenheit keine Gegensätze darstellen, sondern sich gegenseitig bedingen. Wer seine Heimat nicht kennt, dem fehlen wesentliche Grundlagen zum Verständnis der Welt“, appellierte der Sprecher. Im bunten Reigen traten die verschiedenen Gruppen der „Antersdorfer“ auf. Den Bandltanz zeigten die „Inntaler“ als Ehrentanz und überreichten an Christian Wimmer ein Erinnerungspräsent. Alle Schuhplattler kamen noch einmal auf die Bühne zum gemeinsamen Marschplattler. „Treu zur Hoamat, treu zur Tracht, de Vorfahrn ham’s uns vorgmacht. S’Zamhoidn über Zeit’n soid d’Antersdorfer begleitn“, schloss 2. Vorstand Sebastian Schmid den offiziellen Teil. Man saß noch gemütlich beisammen, lauschte den Musikanten von „Fünferlei“ und freute sich am guten Verlauf des Festes. Das nächste Jubiläum in fünf Jahren ist dann ein ganz besonderes, nämlich das 100-Jährige!
Fotos und Text: Christina Schmid