Lauterbach - Fragen an den Festleiter

05.01.2018 16:10

1: Noch sind sieben Monate Zeit, um die Vorbereitungen für das Gaufest und das 70. Jubiläum zu stemmen. Doch bekanntlich „fliegt“ die Zeit. Sind die Lindntaler gut in der Zeit?

Sepp Brem jun.: Das ist natürlich immer schwer abzuschätzen, weil man nie weiß was noch alles auf uns zukommt. Vieles ist noch zu tun damit wirklich alles optimal vorbereitet ist und bis wir uns im Zelt die erste Maß genehmigen können, wartet noch eine Menge Arbeit. Aber die wichtigsten Rahmenbedingungen sind schon geschaffen: Die Verträge mit unserer Brauerei Auer Bräu und dem Festwirt Manfred Werner sind unterzeichnet, das Festzelt sowie die Soundanlage sind ebenfalls bereits fix vereinbart und auch alle Musikgruppen haben zugesagt. Die Basis ist also geschaffen, jetzt gilt es noch an den Details zu feilen. Die Bastelarbeiten für die Festzeichen gehen gut voran, mit dem Bau der Bar wurde gerade begonnen und auch die Proben für den Gauheimatabend laufen schon. Insgesamt sind wir also schon ganz gut in der Zeit, würde ich sagen.

 2: Alle 500 Lauterbacher sind dabei. Da ist das ganze Dorf auf den Beinen, oder?

Sepp Brem jun.: So kann man es sagen, und ganz ehrlich, wenn es anders wäre, wären wir auch aufgeschmissen. Nur wenn wirklich alle zusammenhelfen, kann ein kleiner Ort wie Lauterbach ein solches Großereignis wie das Gaufest stemmen. Aber man wächst ja auch mit der Größe seiner Aufgaben. Daher sehe ich das Gaufest nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance, durch die unser Verein und der ganze Ort noch besser zusammenwachsen können. Schon jetzt, ist es schön zu sehen, wie viele Leute auf uns zukommen, um uns ihre Unterstützung anzubieten. Ganz gleich ob Vereinsmitglied oder nicht, viele wollen helfen und alle werden auch gebraucht. Schon jetzt darf ich mich im Namen des ganzen Vereins bei allen bedanken, die uns unterstützen.

 3: Trachtler stehen eher für Tradition, doch die Lauterbacher nutzen auch die sozialen Medien wie Facebook für die Werbung zum Gaufest. Ein Widerspruch?

Sepp Brem jun.: Für mich ist das kein Widerspruch. Ein modernes Medium widerspricht ja nicht per se der Tradition. Wenn ich mir ein altes Volkslied auf Spotify anhöre, ist das Lied deswegen nicht weniger traditionell als es auf einer Schallplatte wäre. Das Medium ändert nichts an der Botschaft oder den Inhalten, es ist lediglich eine andere Art diese zu transportieren. Und ein bisschen frech und kreativ darf es meiner Meinung nach auch sein. So viele junge Leute begeistern sich bei uns im Verein für die Trachtensache, das sollte man auch an einer schönen Portion jugendlichem Schwung bemerken können. Wenn man eine bunte Mischung aus jungen und alten Gästen bei seinen Veranstaltungen begrüßen will, muss man jeden so ansprechen, dass man ihn auch erreicht. Dazu gehören klassische Plakate und Artikel in unserer Heimatzeitung genauso, wie ein interessanter Internet- und Facebookauftritt.

 4: Sie binden die jungen Trachtler fest ins Programm ein (siehe auch Titelbild). Was dürfen wir erwarten?

Sepp Brem jun.: Wir Lindntaler sind seit langer Zeit für unsere gute Jugendarbeit bekannt und legen natürlich auch beim Gaufest großen Wert darauf, dass sich unsere jüngsten Vereinsmitglieder bei den Auftritten von ihrer besten Seite zeigen. Neben den Tänzen und Plattlern, die uns die Kinder- und Jugendgruppe zeigen werden, ist sicherlich der Kinderchor der Lauterbacher Trachtenkinder etwas Besonderes und wird auf jeden Fall das eine oder andere Lied zum Besten geben. Soweit ich weiß, haben sie sich für den Gauheimatabend auch was Spezielles einfallen lassen, aber mehr will ich hier noch nicht verraten, da müssen sie schon vorbeischauen.

Vor allem wünsche ich mir, dass es unseren Kindern und Jugendlichen Spaß macht beim Fest dabei zu sein. Ich erinnere mich noch gut an das letzte große Trachtenfest in Lauterbach, 1999. Damals war ich mit meinen acht Jahren voll dabei und jeden Tag am Festzelt, weil einfach immer was los war. Die Freude und Gemeinschaft, die ich da erleben durfte, waren definitiv eine einprägsame Erfahrung und so eine schöne Zeit wünsche ich auch unseren jungen Trachtlern.

 5: Bürgermeister Christian Praxl ist Schirmherr. Er hofft auf ein „wunderschönes Fest“. Was wünschen Sie sich? Was gehört alles zu einem „gelungenen Fest“?

Sepp Brem jun.: Das wichtigste für mich ist, dass es unseren Gästen aus der ganzen Region und darüber hinaus bei uns gefällt. Dass sie gerne und zahlreich zu unseren Veranstaltungen nach Lauterbach kommen und hier schöne, lustige Stunden verbringen. Ebenso wichtig ist es aber auch, dass alle Helfer mit Freude und Spaß zusammenarbeiten und intern eine gute Stimmung herrscht. Alle Beteiligten engagieren sich ehrenamtlich und machen diese Großveranstaltung in unzähligen Stunden mit ihrer Kreativität und ihrem Einsatz zu etwas ganz besonderem. Daher sollte bei all der Arbeit auch die Gaudi nicht zu kurz kommen. Zu guter Letzt hoffe ich natürlich auf einen unfallfreien Festverlauf und als i-Tüpfelchen am besten noch auf schönes Wetter. Aber das haben wir nicht in der Hand, hier müssen wir auf den heiligen Petrus vertrauen und das Beste draus machen.

 

Fragen des Interviews: Sigrid Knothe - OVB-Redaktion

Werbefoto zur Verfügung gestellt von Gudrun Wolf, Lauterbach

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