Fahnenweihe vereint Generationen

26.04.2013 07:36 von Sabine Artmann (Gaupressewartin - Inngau)

Vor 65 Jahren entschieden sich die Gründungsmitglieder der „D’Lindntaler“ Lauterbach einen Verein ins Leben zu rufen, zu dem auch eine Fahne gehörte. 2.400 DM mussten sie, unter erschwerten Bedingungen der Nachkriegsjahre, dafür aufbringen.

Nicht zu Letzt aus Respekt dafür und um die Arbeit der Vorgänger weiterzuführen, entschieden die „D’Lindntaler“, in einer der letzten Versammlungen, die Vereinsfahne aus den Gründungjahren 1948/49 neu restaurieren zu lassen. Die in die Jahre gekommene Fahne konnte nicht mehr eingesetzt werden und wäre über kurz oder lang auch nicht mehr ansehnlich gewesen.

Zusammen mit den Ortsvereinen, den Trachtenvereinen aus Rohrdorf und Höhenmoos, dem Patenverein „D’Innviertler“ Rosenheim, dem Gauausschuss des Bayerischen Inngau Trachtenverbandes, sowie  mit den Gemeindevertretern und Spendern feierte der Trachtenverein Lauterbach im Rahmen eines Festgottesdienstes, am vergangenen Sonntag, die Fahnenweihe. Erfreulicherweise konnten auch die Gründungsmitglieder Ludwig Ametsbichler sen., Josef Knoll und die damalige Fahnenbraut, Maria Bauer, geb. Reiter, an dem Fest teilnehmen.

„Weil si d’Oma ois Braut, wegan Oita nimma traut“, überreichte die Maria Bauer jun., Enkelin der damaligen Fahnenbraut, nach der Segnung das Brautband. Die Verbundenheit der Generationen wurde auch durch den Prolog von Katharina Fischbacher, Urenkelin der gleichnamigen, damaligen Fahnenmutter, unterstrichen. Sie forderte die Vereinsmitglieder dazu auf dem Trachtenverein treu zu bleiben und die Gemeinschaft der Trachtler zu erhalten. In seiner Predigt griff Dekan Gottfried Doll auch diesen Gedanken auf: „Als Trachtenverein versuchen wir, Heimat zu bewahren und zu gestalten als einen Ort, an dem wir uns geborgen fühlen können. Und vor allem geht es darum Gemeinschaft zu stiften, über den Zweck der Erhaltung von Tracht und Bräuchen Jung und Alt zusammen zu bringen. Das ist zutiefst im Sinne Jesu, für die Menschen eine Gemeinschaft zu bieten, in der man sich angenommen weiß, die auch füreinander eintritt.“

Das Trauerband wurde von Rosmarie Dörfler an die Fahne angebracht. Karin Staudacher überreichte die Fahnenbänder des Patenvereins Schweinauer Nürnberg.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Moosboch und Kirchboch Musi sowie von den Straßkirchner Sängerinnen.

Nach dem Gottesdienst zog die Festgemeinschaft in das Lauterbacher Dorfhaus. Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte die Dankesrede vom 1. Vorstand der D’Lindntaler Sepp Brem.

Der Patenverein „D’Innviertler“ Rosenheim bekräftigte die Patenschaft nicht nur durch die Übergabe des Fahnenbandes während des Gottesdienstes durch Julia Vogel, sondern  überreichte auch ein Geschenk und ließ die Lauterbacher Trachtler mit dem „Innviertler Gruß“ dreimal hochleben.

Georg Schinnagl, 1. Gauvorstand des Bayerischen Inngau – Trachtenverbandes gratulierte zur restaurierten Fahne  und sprach den Lauterbacher Trachtlern ebenfalls Respekt aus, dass der Verein es sich zur Aufgabe gemacht hat Sitt‘ und Tracht zu erhalten. Er versäumte es aber nicht darauf hinzuweisen, dass sich die Aufgabenstellung der Trachtler durchaus erweitert hat. So gilt es in der heutigen Zeit auch die bayerische Sprache  zu erhalten. „Wenn diese erst verloren ist, kommt sie nicht mehr zurück.“ Ebenso kann der Trachtenverband in der modernen Gesellschaft nur weiter bestehen, wenn alle Inngauer Vereine zusammenhalten. Diesen Zusammenhalt und das Bewahren der Tradition demonstrierten auch eindrucksvoll die Kinder- und Jugendgruppe, sowie die Aktiven der „D’Lindntaler“ bei Ihren Auftritten.

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