Bei den verheirateten Frauen überwiegt die Inntaler Tracht mit dem knöchellangen Kasettl. Meistens ist es aus schwarzem gemustertem Seidenstoff gefertigt und am Hals und Rückenausschnitt reich mit Rüschen und Spitzen verziert. Die Ärmel sind vielfach gereiht, gesmogt oder in kleine Falten gelegt. Zwei weiße, mit Perlen und Gold kunstvoll bestickte Einsätze zieren den Halsausschnitt. Die Schürze ist aus hellem und gemustertem Seidenstoff, welche mit langen Bändern gebunden wird. Dazu gehört der aufwändig bestickte „Inntaler“Quastenhut, auch als „Audorfer“ oder „Preaner Hut“ bekannt, mit zwei langen gemusterten Seiden- oder Samtbändern. Bei Trauer wird das weiße Einstecktuch gegen ein schwarzes ersetzt.
Im Westen des Gaugebietes (ab Kolbermoor bis Grafing) wird in mehreren Vereinen der Schalk getragen.
Der Schalk hat sich erst nach und nach als Festtagstracht entwickelt. Ende des 19. Jahrhunderts heiraten immer mehr Bäuerinnen im Oberland in dem meist schwarzen, aufwändig verarbeiteten Gewand mit reicher stofflicher Verzierung. Zehn Meter Stoff, 40 Meter Spitze und 2 ½ Meter Seide werden von Schneiderinnen kunstvoll gestaltet und nach den überlieferten Grundsätzen ohne Reißverschluss nur mit Haken, Knöpfen und Ketterl gefertigt. 3.000,- € legt „Frau“ heute für einen kompletten Schalk hin, dazu kommen noch der Miesbacher Schnurhut, Schuhe, Strümpfe und nicht zuletzt schmückende Nadeln sowie eine Goldkette um die Schulter. Das „Schmiesei“ und das in Falten gelegte Schalktüchl bedecken größtenteils den Ausschnitt. Das vielfach gefaltete Rückenschößl und die nach oben stehenden Seitenschößl sind auffällige Unterschiede z.B. zum Kasettl. Dazu kommt der bis zum Boden reichende Seidenrock mit dem farbigen oder weißen Schürzl (Oberland = nördliches Voralpenland zwischen Lech und Inn).